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11.12.10 - 20. Orientierungslauf im Magdeburger Rotehornpark20. Weihnachtsorientierungslauf mit Überraschungen |
von Almuth Steinhoff |
Übersichtlich war es, das Teilnehmerfeld des 20. Weihnachtsorientierungslaufes im Magdeburger Rotehornpark. Man kennt sich, viele Sportler sind auch freundschaftlich miteinander verbunden, und so ist der Charakter dieser Laufveranstaltung familiär, Konkurrenzgedanken hinten anstehend.
Trotz des plötzlich einsetzenden Tauwetters bedeckte nasser schwerer Schnee die Wiesen und Wege um den Adolf-Mittag-See. Einen Vorteil, sich eventuell nach den Spuren vorher gestarteter Läufer zu richten, gab es dennoch nicht. Die meisten Teilnehmer kennen das parkähnliche Gelände wie ihre "Westentasche", sind doch einige schon neunzehn Mal dabei. Außerdem gilt natürlich, sich mit Karte und Kompass zu orientieren! Streckenlängen von 2km Länge bis zum "langen Kanten" von 8,5 km Länge standen den 70 Startern zur Verfügung.
Martina Otto vor dem Start mit Weihnachtsmannmütze | Ein einsamer Posten im winterlichen Rotehornpark | Uwe Böhning vom USC Magdeburg, ganz konzentriert |
Die Organisatoren um Christa Buerschaper, Burkhard Otto, Erik Riebeseel und Holger Jurack haben sich zur Jubiläumsveranstaltung sowohl in der Historie als auch in der Gegenwart orientiert und eine interessante Variante dieser Sportart gefunden.
Während bei herkömmlichen Laufveranstaltungen Streckenverlauf und Beschaffenheit des Bodens bekannt sind, gilt es beim Orientierungslauf, eine nur durch Posten (Anlaufpunkte) fixierte Strecke schnellstmöglich zu absolvieren. Das Organisationsteam wählte eine Kombination von Posten-OL und Netz-OL und überraschte die Teilnehmer im ersten Streckenabschnitt mit Kartenskizzen aus dem Jahr 1974. Diese im Maßstab 1:10.000 gefertigten schwarz-weißen Raritäten wurden von Christa Buerschaper zur Verfügung gestellt und durch Erik Riebeseel eingescannt und vervielfältigt. Und so wurde vom ersten Posten an mit Lochzange "geknipst", die meisten Aktiven kennen diese Registrierung noch aus ihren "OL-Lehrjahren". | ||
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Irma und Walter Riebeseel beim Kartenwechsel | Basho Kaminsky, BSV Halle - Ammendorf, Vierter H19 - 39, mit kritischem Blick |
Den ersten Kartenwechsel vollzogen die Starterinnen und Starter auf der kleinen Insel im Adolf-Mittag-See, erreichbar über einen Holzbrücke. Die Pagode bot etwas Schutz und Rundumsicht, ehe Teil zwei mit einer aus dem Jahre 2009 stammenden farbigen Karte in Angriff genommen werden konnte. Beim zweiten Stopp auf der Sternbrücke bzw. Cracauer Brücke wartete eine weitere Herausforderung. Von einem Kartenmuster mussten die restlichen Postenstandorte auf die eigene Karte übertragen werden. Hier galt es, trotz verständlicher Erschöpfung, ganz genau einzuzeichnen. Je nach Bahn waren das fünf bis neun Kontrollstellen. Nach Art eines Netz-OL absolvierten die Läufer nun den dritten und letzten Abschnitt des Wettbewerbes.
Der "Empfang" am Ziel durch "Weihnachtsmann" Burkhard Otto war Lohn und Abschluss eines mit Kreativität und Akribie vorbereiteten OL-Wettkampfes, der aber am Ende eigentlich nur Sieger hatte. | ||
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"Jeder Starter ist für uns wichtig, denn Orientierungslauf ist in Deutschland leider nur eine Randsportart", resümierte Erik Riebeseel, der wie einige andere jüngere OL-ler durch die Eltern herangeführt wurde. "Als Veranstalter sind wir froh, wenn wir 60 bis 70 Starter auf die Strecke schicken können. Die "OL-Familie" wäre froh, wenn diese den Kopf und die Ausdauer fordernde Sportart endlich bekannter werden würde."
Veronika Lange, USC Magdeburg, Mitorganisatorin
des Magdeburger Herrenkrugparklaufes, in Aktion |
Abzeichnen der Postenstandorte auf der Sternbrücke | Abzeichnen der Postenstandorte unter der Sternbrücke |
In den skandinavischen Ländern gehört Orientierungslauf zum Lehrstoff in den Schulen und ist ungefähr so populär wie bei uns der Fußball. "Schwer vorzustellen, eine OL-Schlagzeile in den Sportnachrichten", schmunzelte der diesjährige Bahnenleger.
Obwohl solches vielleicht in zwei Jahren der Fall sein könnte, denn 2012 finden in Bad Harzburg die Weltmeisterschaften der Senioren im Orientierungslauf statt. Irma Riebeseel, in diesem Jahr helfend tätig beim Kartenwechsel, will auf jeden Fall im kommenden Jahr in Ungarn und natürlich auch bei der heimischen WM an den Start gehen, denn "wir Orientierungsläufer kennen uns seit vielen Jahren und Veranstaltungen". | ||
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Macht das den Orientierungsläufer aus? Einmal OL - immer OL? "Geradeauslaufen kann jeder", meinen sie, nicht abschätzig, sondern auf die Besonderheit dieses Sportes verweisend. Der Natur auf besondere Weise verbunden sein - trotz des Querfeldeinlaufens wird hier nichts zerstört - ist sehr oft als Motivationsgrund zu hören.
Dennis Jurack aus Möser, von klein auf
Orientierungsläufer, Fünfter H19 - 39 |
Daniela Düring auf der Strecke |
Und aufgrund des vielzitierten familiären Charakters beim Weihnachtsorientierungslauf in Magdeburg soll auf die übliche Auflistung der Sieger und Platzierten verzichtet werden, gewonnen haben die Vereine: freuen wir uns über je fünf erste Plätze für den USC Magdeburg und TOLF Berlin und je eine Siegerschleife für ESV Lok Magdeburg, ESV Lok Dessau, SV Wissenschaft Magdeburg, MTV Braunschweig und BSV Halle - Ammendorf. Alle Ergebnisse findet ihr unter www.ol-esv-lok-magdeburg.de.
Bei der anschließend stattfindenden Jahresabschlussveranstaltung im Sportlerheim Seilerwiesen wurde nicht nur die Landesrangliste ausgewertet, sondern auch über die Idee gesprochen, gemeinsam mit benachbarten Bundesländern Laufveranstaltungen zu organisieren. Vielleicht tut sich hier ein Weg auf, der Stagnation bei den Teilnehmerzahlen im eigenen Bundesland entgegenzuwirken. Weitere positive Ansätze sind z.B. die Integration des OL-Gedankens bei einem Projekt an der Sportsekundarschule "Hans Schellheimer" Magdeburg. Hier verbindet die Lehrerin und ehemalige Orientierungsläuferin Antje Hermann traditionellen OL mit Verkehrserziehung.
Bert Xylander vom BSV Halle - Ammendorf, Siebenter H40 - 54 | Marcus Schrör von Runners Point Magdeburg auf einer der hölzernen Brücken |
Holger Jurack gestaltete innerhalb eines Sponsorenlaufes an der Grundschule Möser eine Station Orientierungslauf und weckte damit das Interesse der Sportlehrer, die für 2011 eventuell einen OL-Projekttag für alle 280 Schüler planen wollen. Zaghafte Ansätze also, dieses zarte Pflänzchen zu hegen und zum Wachsen zu verhelfen. | ||
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Zahlreiche Orientierungsläufer werden auch zum Silvesterlauf im Rotehornpark an der Startlinie stehen und sich damit langfristig auf die ersten Läufe im März vorbereiten.
Bericht Almuth Steinhoff - Fotos von Thorsten Schmidt Ergebnisse http://www.ol-esv-lok-magdeburg.de/ Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER |
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